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Pressekritik

Der Meteor

von Friedrich Dürrenmatt

Im Atelier des Kunstmalers Nyffenschwander, der gerade ein Aktprotrait seiner Frau malt, erscheint ein höchst lebendiger Toter. Es ist der Dramatiker und Nobelpreisträger Wolfgang Schwitter, der kurz zuvor in der Klinik gestorben, aber sogleich wieder auferstanden ist. Er will endgültig in dem schäbigen Raum sterben, in dem er vor vierzig Jahren seine Karriere begonnen hat. Aber auch hier ist es nichts mit dem redlichen Exitus - Schwitter bleibt so rabiat am Leben wie er sterben will. Dagengen sterben diejenigen, die das Phänomen zu bestaunen kommen und keineswegs sterben wollen. Wenn sie nicht sterben, werden sie in ihrer Existenz oder ihrer gesellschaftlichen Reputation vernichtet: Irgendwie erschlägt sie der "Meteor", der nicht vom Himmel, sondern aus dem Totenbett gefallen ist alle.

Dürrenmatts eigener Kommentar zu seiner von teils billigen, teils brillianten Theatercoups lebenden und von giftigem Witz geprägten Komödie, die nach ihrer Züricher Uraufführung auch von zahlreichen deutschen Bühnen gespielt wurde: "Die Auferstehung ist in meinem Stück als das genommen, was sie eigentlich ist, als ein Skandalon, als eine anstössige Geschichte." Den Titel "Meteor" aber nennt er "symbolisch" für ein Werk, "das von der Kraft handelt, die ein Sterbender entwickeln kann. (...) Das Bewußtsein des nahen Todes verleiht ihm eine ungeheure Kraft, eine Kraft der Zerstörung. Angesichts des Todes übersteigert sich sein Individualismus, jede gesellschaftliche Bindung fällt dahin. Ich zeige, daß Nihilismus keine Lehre, sondern eine Haltung des Menschen ist. Der Meteor heißt das Stück. Ein Meteor wird bekanntlich, wenn er in die Lufthülle der Erde eintritt, ungeheuer erhitzt, und er entwickelt einen phantastischen Glanz, ehe er erlöscht."  

Die Besetzung:

Wolfgang Schwitter, Nobelpreisträger

Wolfgang Sieja

Olga, seine Frau

Maren Ziemke-Tesch

Jochen, sein Sohn

Ingo Tesch

Carla Koppe, seine Verlegerin

Aliki Karanikas

Friedrich Georgen, Starkritiker

Stephan Antal

Hugo Nyffenschwander, Kunstmaler

Jens Steinbrück

Auguste, dessen Frau

Anette Steinbrück

Emanuel Lutz, Pfarrer

Carsten Diercks

Der große Muheim, Unternehmer

Andreas Prieß

Professor Schlatter, Chirurg

Uwe Blunk

Frau Nomsen, Geschäftsfrau

Sabine Schindler

Glauser, Hauswart

Jens Graupner

Major Friedli, von der Heilsarmee

André Lorenz

Schafroth, Polizeiinspektor

André Lorenz

Polizist, Obermeister

Carsten Diercks

Hinter den Kulissen

Souffleuse

Angela Ohrt

Kostüme & Requisite

Gaby Antal

Maske

Angela Ohrt

Cakering

Reante Blunk

Technik

Stephan Antal & Jens Graupner

Bühne

Karl Knaller & die Kicker

Regie

Hartmut Fischer

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